Eine (erste) Reise in die „TrauerWelt®“[1]

Im Rahmen der Begleitung von trauernden Menschen ist ein Gesamtkonzept am Enstehen, welches aus den seelsorgerlichen (Trauer-)Begleitungen, aus der langjährigen Hospizarbeit, der Begleitung von Hilfesuchenden in akuten (suizidalen) Krisen, der Mitarbeit in der Notfallseelsorge und der Unterstützung von Kindern bzw. Jugendlichen, Lehrern und Eltern resultiert. 

Dieses weist folgende Grundzüge auf und bildet bereits in der Offenen Trauergruppe - "TrauerWelt" den Hintergrund unserer Begleitung.

„TRAUERN“–  Die Facetten und Schattierungen der „TrauerWelt“ [2]

Dem ersten Anschein nach ist „Trauer“ ein Gefühl, das das Leben und die Welt um einen herum trist und „grau in grau“ erscheinen lässt. Doch sie umfasst mehr: Jeder Mensch erlebt Trauer individuell und auf seine ganz persönliche Art, meist eine intensive, schmerzhafte Empfindung, die sehr belastend sein kann. Und doch ist sie eine wichtige Hilfe, um einen großen Verlust zu verarbeiten und muss zugelassen und durchlebt werden, soll sie sich im schlimmsten Fall nicht als Krankheit auswirken.

Insgesamt meint Trauer einen immer wieder im Leben notwendigen Prozess von unterschiedlich kurzer oder langer Dauer, die der einzelne Mensch (in je eigenem Tempo) durchwandert wie eine „Welt“ aus vielen unterschiedlichen Farben, Nuancen, Facetten und Schattierungen seiner Gefühle, Empfindungen und Handlungen.  Kaum einer durchlebt und durchwandert diese TrauerWelt nach einer genau festgelegten Reiseroute gleich aufeinander folgender Stationen, sondern ganz individuell.

Gleichwohl finden sich in der Welt des trauernden Menschen, die der Trauernde selbst, aber auch die ihn begleitenden Menschen durchschreiten, stets sieben Aspekte vor, in denen er sich früher und/oder später, sowohl in den ersten Tagen und Wochen, als auch nach einem und mehreren Jahren, teils mehrfach bewegt. Der zeitliche Aspekt des Trauerns in all seinen Facetten kommt in der TrauerWelt dabei durch das sog. „Trauer-Triplett“, der Trauer vor dem Tod („vorweggenommene Trauer“), der Trauer zwischen Tod und Beerdigung und der Trauer in der Folgezeit, zum Tragen. 

 

Gesamtkonzept

Täglich überleben - trauerfreie Räume schaffen

Realität anerkennen

Annehmen und ausdrücken von Gefühlen

Unterstützung annehmen und geben

Erneuerung der Beziehung

Religiösen bzw. spirituellen Halt und Sinn finden

Neue Identität entwickeln


Diese sieben Aspekte werden in der TrauerWelt mit sieben Farben verbunden, die wir in unserer Natur und Lebenswelt in den Spektralfarben, etwa in den Farben des Regenbogens, vorfinden.


Einen ersten Einblick geben wir bei der Tagesveranstaltung Eine Reise in die TrauerWelt - FÜR TRAUERBEGLEITER

und in der Tagesveranstaltung Tagesveranstaltung - Ein Spaziergang in die TrauerWelt - FÜR BETROFFENE


Seit dem Schuljahr 2017/2018 findet sich diesen auch als Basis der neu konzipierten Weiterbildung  "Trauerpastoral im Kontext Schule" des Bistums Augsburg


[1] © Michaela Grimminger & Pfarrer Thomas Demel   [2] © erarbeitet und erstellt von Michaela Grimminger & Pfarrer Thomas Demel

Bild: Elisabeth Wiedemann