„Ich krieg die Krise…“ – Krisen bedeuten tiefe Einschnitte ins Leben, etwa bei einer Trennung, einem Todesfall, einer Entlassung, einer schweren Erkrankung, usw... Dabei werden wir plötzlich und unfreiwillig aus unserer gewohnten Lebensbahn geworfen und stürzen in ein Chaos an Gefühlen von Verzweiflung, Angst, Wut, Selbstmitleid, Depression, Hoffnungslosigkeit… 

Menschen, die in der Krise stecken, haben oft den Eindruck, sie nicht überwinden zu können. Jede Krise fordert uns heraus, um in uns liegende Ressourcen und Kräfte freizulegen. Aus Krisen kann man sich jedoch nur befreien, indem man sie nicht verdrängt, sondern sich mit ihnen auseinandersetzt, denn in ihnen steckt ein ungeheures Kraftpotential, um den Durchbruch zu neuen Lebensperspektiven zu gestalten.

Rückblickend kann einer überstandenen Krisenzeit auch positive Aspekte abgewonnen werden im Sinne von „Ich weiß jetzt, worauf es mir im Leben ankommt“ bzw. lebe jetzt bewusster.

So kann eine Krise im Nachhinein eine Chance sein, durch die wir wachsen, reifen und uns weiter entwickeln können.

Ein Schlüssel für den positiven Umgang mit Krisen kann die Erinnerung an bereits bewältigte Herausforderungen sein und die hierbei angewandten Handlungs- und Bewältigungsstrategien.

Es lohnt eine Spurensuche im Blick auf die Krisen unseres Lebens und die darin liegenden Kraftressourcen und Chancen (wieder) zu entdecken, die im Leben weiter voranbringen und Zukunft eröffnen können.


Video von Bärbel Wardetzki: Wandlungsfähigkeit statt Kränkung

Veränderungen und Umbrüche gehören zum Leben, auch wenn wir dazu neigen, sie lieber auszublenden. Denn alles Neue macht zuerst Angst, mitunter sogar positive Veränderungen, wie zum Beispiel die bevorstehende Hochzeit, eine Beförderung oder ein herausforderndes Engagement. Noch schwieriger erleben wir jedoch solche Umbrüche, in denen das Leben uns fordert: Wir verlieren den Job, werden vom Partner verlassen, bekommen eine Krankheit usw. Aber auch gesellschaftliche Umbrüche können unser Selbstwertgefühl stark ins Schwanken bringen, was wir gerade in der Flüchtlingsdebatte erleben. Bärbel Wardetzki erklärt in ihrem Vortrag wie wir uns entwickeln müssen, um mit Veränderungen so umzugehen, dass wir an diesen Umbrüchen wachsen und wie wir lernen unsere Grenzen zu respektieren.