Zum Mensch Sein gehören Fehler und Schuld
Von klein auf erfahren Menschen, dass sie Schwächen haben, an ihre Grenzen stoßen, Fehler machen. Auch wenn Fehler und Schuld wesentlich zum Mensch Sein gehört, fällt es doch schwer, mit ihnen umzugehen. Ebenso ist es nicht leicht, die eigenen Fehler und Grenzen überhaupt erst wahrzunehmen, anzuerkennen und dazu zu stehen. Eher sucht man Schuld und Versagen, wenn überhaupt, immer nur bei ‚den anderen‘, bei den Feinden und Gegnern, bei der Vergangenheit, bei der Natur, bei Veranlagung und Milieu.
Deshalb schleppen zahlreiche Menschen all ihre Fehler und ihr Versagen wie eine große innere Last in ihrem Herzen mit sich herum, sie leiden an schlaflosen Nächten voller Grübeln und Unruhe oder es plagt sie ein schlechtes Gewissen.
Das Herz strebt nach Versöhnung - mit sich selbst
Oftmals tun sie Dinge, die sie eigentlich nicht tun wollen, weil sie im sprichwörtlichen Sinn nicht aus ihrer Haut herauskönnen. Vielen fällt es auch schwer, sich und ihre Lebenssituation anzunehmen oder sie bereuen in ihrem Leben geschehene Dinge, die im Nachhinein nicht mehr zu ändern sind. Aber auch Umstände und Situationen im Sinne von „mitgehangen – mitgefangen“, aus denen es keinen einfachen Ausweg gibt, können zur Belastung werden.
Das Herz strebt nach Versöhnung - mit den (Mit-)Menschen
Doch trägt im Kern jeder Mensch das Verlangen in sich, seine Belastungen los zu werden und versöhnt mit sich, den Mitmenschen und seiner Umwelt zu leben. Daher ist man vielfach geneigt, die eigene Schuld auf andere Mitmenschen zu schieben, um sie loszuhaben. Doch weshalb sollte ein Mitmensch, auf den man die eigene Schuld schiebt, mit eben dieser leben wollen, die man ja selbst nicht weiter mit sich herumtragen möchte.
Dies macht deutlich, dass zwischenmenschlich Fehler und Schuld im letzten nicht gänzlich selbst getilgt werden können. Es braucht jemand dem Menschen übergeordneten, auf den Schuld und Versagen geschoben werden, an den man sie abgeben kann, sozusagen einen „Sündenbock“.
Das Herz strebt nach Versöhnung - mit Gott
Vom christlichen Glauben her stellt sich dem Menschen Gott selbst dafür zur Verfügung. Gott, der von seinem Wesen her reine Liebe ist, ist allein fähig, die Schuld der Menschen, im Großen wie im Kleinen, wegzunehmen und zu verwerten. Wer mit sich, seinen Mitmenschen „über Kreuz liegt“, kann seine Fehler und sein Versagen Jesus „aufs Kreuz legen“, damit er sie wegträgt.
Im Sakrament der Versöhnung (Beichte), in dem die eigenen Fehler und Schuld ausgesprochen wird, schenkt Gott, vermittelt durch den Zuspruch und die Lossprechung des Priesters Vergebung und schenkt dem Menschen einen neuen, heilvollen Anfang.
Wir laden ein zum