Trauer – eine lebenslange Aufgabe mit vielen Facetten
Der Verlust eines geliebten Menschen durch Tod oder Trennung schneidet tief in den Lebensalltag und zerbricht Träume, Wünsche und Lebenspläne. Es braucht Zeit, diese Wahrheit anzuerkennen: eine Zeit der Trauer, des Abschieds, der veränderten Lebenswirklichkeit.
Im Laufe unseres Lebens erschüttern uns viele Abschiede: der Verlust der unbeschwerten Kindheit, der Heimat, der Zukunftsperspektiven, des Arbeitsplatzes, des Mutes, der Gesundheit, der Freude und so viel mehr.
Oft bleiben nur offene Fragen, unerfüllte Hoffnungen und Wünsche, geplatzte Träume - und quälende Gefühle wie Verzweiflung, Wut, Schuld oder Angst.
Trauer – immer noch ein Tabu?
Die Themen Sterben, Tod und Trauer rücken immer mehr in die Tabu-Zonen der Gesellschaft. Nahm man noch vor wenigen Jahrzehnten ganz natürlich im Kreis der Familie Abschied vom aufgebahrten Verstorbenen, liegt der Umgang mit Sterbenden heute meist in der Hand von Alten- und Pflegeheimen oder Hospizen.
Trauernde wissen oft nicht mehr, mit ihrer Trauer privat und öffentlich angemessen zu leben. Fehlende Vorbilder und aussterbende Bräuche erschweren den Umgang mit Trauernden. Der Trauernde selbst fühlt sich (noch mehr) allein, unverstanden und isoliert.
Doch das bewusste Durchleben der Trauerzeit ist wichtig. Nicht, um etwa den geliebten Menschen zu vergessen. Sondern um mit dem Verlust schrittweise leben zu lernen. Jede Etappe durchlebten Trauerweges bringt Klarheit und Kraft für das künftige Weiterleben.
Trauerbegleitung - Schritt für Schritt in eine neue Zukunft
Menschen in Trauer- und Krisenzeiten brauchen Begleitung. Zum einen, damit sie nicht zu weit in die Tiefe fallen. Zum anderen, damit ihre Schritte durch die Trauerlandschaften ihre inneren Kräfte wecken. Oft gewinnt so das persönliche Leben eine andere, neue Richtung.
So unterschiedlich jeder Mensch die eigene Trauererfahrung durchlebt, so unterschiedlich ist sicher auch die Ausgestaltung der Inhalte etwa in verschiedenen Trauergruppen bzw. einem Trauercafé.
Trauergruppen sind üblicherweise als angeleiteter Prozess mit einer bestimmten Teilnehmerzahl organisiert, während ein Trauercafé einen in der Regel offeneren Rahmen für Gespräche (auch) über das Thema Trauer bietet.
Häufig geht es in den Gruppen um Themen wie:
- Wie lebe ich meine Trauer?
- Darf und will ich meine Trauer zeigen?
- Wie gehe ich mit den Reaktionen von Familie, Freunden, Kollegen auf meine Trauer um?
- Was gibt mir Trost?
- Trittsteine für ein prozesshaftes Durchleben der Trauer an die Hand bekommen
Zunehmend gibt es auf bestimmte Zielgruppen spezialisierte Trauergruppen, zum Beispiel für Kinder, Jugendliche oder für Menschen, die jemanden durch Selbsttötung verloren haben.
LEB_END_ICH - (R)Auszeit für Trauernde
(Trauer-)Andachten und Gottesdienste
„Wir sind da“ Kaffee und Kuchen im Kloster – nicht nur für Trauernde
Vorträge & Tagesveranstaltung - Trauer & Tod