Jeder Mensch erlebt im Laufe seines Lebens seelische Verletzungen, die prägend für seine ganze Entwicklung sind. Die entscheidende Frage dabei ist, wie man damit umgeht. Vielfach werden solche Verletzungen verdrängt. Durch ein Handeln aus den erlittenen Verletzungen heraus stellen sich nicht selten Gefühle wie Angst und Hass ein; auch andere körperliche und seelische Symptome bis hin zu Migräne und Depression können die Folge sein. Nur wenigen gelingt es, sich von diesen Schatten der Vergangenheit zu lösen und sie positiv in ihre Gegenwart und Zukunft zu integrieren. Entscheidend für die Wiedererlangung des inneren Friedens ist nach Erkenntnissen der Verhaltenspsychologie die Vergebung und Versöhnung.

Versöhnung ist dort dringend notwendig, wo es zwischen Menschen zu Unruhe gekommen ist, wo das friedliche Miteinander verloren gegangen ist. Durch den Verlust des Friedens gefährden sich Menschen gegenseitig und es entstehen Spannungen zwischen ihnen. Der Verlust des Friedens führt auch zum Krieg und erzeugt im Menschen Aggressivität, Feindseligkeit und eine abwehrende Haltung.

Für echte Versöhnung müssen beide Seiten zu Reue und Vergebung bereit sein. Versöhnung gelingt dann, wenn in einem Gespräch beide Seiten sich zu erklären versuchen und dann ihre Entschlossenheit bekunden, das frühere friedliche Miteinander wieder herstellen zu wollen. Bereits die Entscheidung zur Vergebung befreit den Menschen von Zweifeln und Vorurteilen, von Unruhe und Angst. Daher ist das Verzeihen eine überlegene, intelligente und weise Tat, die auch du vollbringen kann. Wenn wir uns ihnen gegenüber ändern, dann verändern auch sie sich uns gegenüber.

Dabei meint Vergeben nicht vergessen oder gar verdrängen, sondern zugefügtes Leid positiv zu verarbeiten, daran zu wachsen und frei zu werden von negativen, lähmenden Bindungen für ein neues Leben.

Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe der Vergebung und zeigt u.a. gangbare Schritte auf, durch die Vergebung für jeden Menschen möglich ist. Was ist zu tun, damit das geschieht? Wir zeigen wichtige Aspekte dazu auf.

 

Referenten: Michaela Grimminger & Thomas Demel